Weiterentwicklung der Distributionsstrategie

HUGO BOSS richtet seine Distribution konsequent an dem Einkaufsverhalten der Zielkunden von BOSS und HUGO aus. Beide Marken werden sowohl über den eigenen Einzelhandel als auch den Großhandel, sowohl online als auch stationär vertrieben. Der Konzern legt dabei größten Wert auf einen global konsistenten Markenauftritt. Vor diesem Hintergrund wurden die Verkaufspreise in den verschiedenen Absatzregionen in den vergangenen Jahren weitgehend harmonisiert.

Distributionsstrategie (Grafik)

Ausschöpfen des Potenzials im Onlinegeschäft

Große Wachstumschancen sieht das Unternehmen vor allem im Ausbau des eigenen Onlinegeschäfts. Bis 2022 plant der Konzern eine Vervierfachung des Umsatzes in diesem Vertriebskanal. Hierzu sollen maßgeblich die Ausweitung des Konzessionsmodells im Onlinegeschäft und das Ausschöpfen des Potenzials im eigenen Onlinestore hugoboss.com beitragen.

HUGO BOSS strebt auf selektiver Basis engere Kooperationen mit solchen Multibrand-Plattformen an, deren Auftritt den Werten der Marken BOSS und HUGO bestmöglich entspricht. Eine wesentliche Maßnahme ist dabei die Ausweitung des Konzessionsmodells auf den Onlinebereich. Dieses Geschäftsmodell, bei dem HUGO BOSS im eigenen Namen und auf eigene Rechnung an Kunden verkauft, hat das Unternehmen im Geschäft mit stationären Händlern bereits vor Jahren erfolgreich eingeführt. Es ermöglicht HUGO BOSS die direkte Steuerung der Präsentation und des Vertriebs seiner Marken in den Angeboten seiner Partner. In diesem Zusammenhang hat HUGO BOSS im Jahr 2018 unter anderem seine Partnerschaft mit dem renommierten Onlineanbieter Zalando intensiviert und das Produktangebot der Marke BOSS ausgebaut. Das Unternehmen ist damit in der Lage, Kundenwünsche noch besser bedienen zu können. In den kommenden Jahren bilden die Regionen Asien/Pazifik und Europa Schwerpunkte für die Ausweitung des Konzessionsmodells im Rahmen von Onlinekooperationen.

HUGO BOSS will darüber hinaus das Potenzial seines Onlinestores hugoboss.com zukünftig voll ausschöpfen und diesen dabei zu einem digitalen Flagship-Store entwickeln. Dafür optimiert das Unternehmen kontinuierlich die Nutzerfreundlichkeit seiner Website, die Stand heute bereits in elf wichtigen Absatzmärkten präsent ist. Im Jahr 2018 trugen vor allem die Schaffung zweier separater Markenwelten für BOSS und HUGO, weitere Verbesserungen im Seitenaufbau und in der Navigation von Website und mobiler App sowie die Integration zusätzlicher Services wie des „Online Fit Finders“ oder des „Online Stylists“ zu einer deutlichen Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit bei. Für das Jahr 2019 plant das Unternehmen insbesondere einen weiteren Ausbau personalisierter Onlineangebote. Zukünftig soll zudem die Ausweitung von hugoboss.com auf bisher vom Unternehmen nicht erschlossene Onlinemärkte zum Umsatzwachstum beitragen. Auch sieht das Unternehmen Potenzial in der zunehmend kommerziellen Nutzung bisher rein für Kommunikationszwecke verwendeter digitaler Kanäle, wie beispielsweise Instagram.

Steigerung der Flächenproduktivität

Die Steigerung der Flächenproduktivität im eigenen stationären Einzelhandel stellt für HUGO BOSS einen weiteren wesentlichen Wachstumshebel dar. HUGO BOSS strebt an, seinen Umsatz pro Quadratmeter bis zum Jahr 2022 um durchschnittlich 4 % pro Jahr zu steigern. Dazu soll neben der Optimierung des Storeportfolios vor allem die Aufwertung des Einkaufserlebnisses beitragen.

Der Konzern sieht die Möglichkeit, die Distribution von BOSS und HUGO mit selektiven Neueröffnungen auszubauen. Insbesondere im chinesischen Markt sieht der Konzern Potenzial zur Eröffnung weiterer BOSS Geschäfte in den kommenden Jahren. Nach den im Jahr 2018 erfolgten Eröffnungen erster HUGO Stores mit eigenem Storekonzept in ausgewählten europäischen Metropolen wie Amsterdam, London und Paris plant das Unternehmen in den kommenden Jahren auch für HUGO weitere Eröffnungen. Umgekehrt wird das Unternehmen auslaufende Mietverträge nutzen, um eigene Einzelhandelsgeschäfte, die die Produktivitäts- und Renditeanforderungen nicht erfüllen, entweder zu verkleinern, räumlich zu verlagern oder letztlich zu schließen. HUGO BOSS rechnet folglich damit, dass die Gesamtverkaufsfläche im eigenen Einzelhandel in den kommenden Jahren in etwa stabil bleiben wird. Ertragslage, Umsatzlage

Einen weiteren wichtigen Hebel zur Steigerung der Flächenproduktivität sieht das Unternehmen in der Aufwertung des Einkaufserlebnisses. Neben der weiteren Optimierung des Produktangebots spielen dabei auch verbesserte Serviceleistungen eine große Rolle. So hat HUGO BOSS die Trainingsangebote für sein Verkaufspersonal ausgebaut, um die Qualität der Beratung weiter zu steigern. Auch die konsequente Renovierung bestehender BOSS Stores mit dem im Jahr 2018 bereits an ausgewählten Standorten implementierten neuen Storekonzept stellt eine wesentliche Investition in die Aufwertung des Einkaufserlebnisses dar. Schließlich kommt dem Ausbau von Omnichannel-Services eine besondere Bedeutung zu. Schon heute kann der Kunde beispielsweise prüfen, ob ein im Onlinestore angebotenes Produkt auch im nächstgelegenen BOSS Store verfügbar ist. In Europa und den USA sind zudem bereits Services wie „Click & Collect“ – das Abholen online gekaufter Artikel im Geschäft – oder „Order from Store“ – die Onlinebestellung fehlender Größen oder Artikel im Geschäft – verfügbar.

Weitere Stärkung strategischer Partnerschaften im Großhandelskanal

Das Großhandelsgeschäft bleibt für HUGO BOSS auch in Zukunft ein wichtiger Vertriebskanal. Der Konzern will deshalb seine strategischen Partnerschaften im Großhandelsbereich weiter stärken. Vor allem durch die verbesserte Ausrichtung des Produktangebots auf die Bedürfnisse seiner Handelspartner, Maßnahmen zur Aufwertung der Markenpräsentation am Verkaufspunkt sowie den Ausbau von Kooperationen im Onlinebereich sieht der Konzern auch im Großhandelsgeschäft Wachstumsmöglichkeiten. Potenzial besteht zudem in der Vereinfachung des Verkaufsprozesses, insbesondere durch den verstärkten Einsatz digitaler Showrooms. HUGO BOSS behält es sich vor, seine Distribution im Großhandelsbereich dort weiter zu bereinigen, wo Markenpräsentation und Markenumfeld nicht den Anforderungen von BOSS und HUGO genügen. Schließlich rechnet das Unternehmen damit, dass das Großhandelsgeschäft weiterhin von Konsolidierungstendenzen im stationären Handel und Geschäftsaufgaben kleinerer, oftmals inhabergeführter Spezialisten geprägt sein wird.